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in das Mäandertal. PRIENE. 19. Route. 227 aus schönen Rustica-Quadern oder verputztem Bruchsteinmauerwerk. Das
direkt in den Hof führende Tor (a) liegt meist in einer Nebengasse. Die
innere Ausstattung war heiter und freundlich; die Wanddekoration entsprach
der des ersten pompejanischen Stils. Feiner Marmorstuck mit Farbresten
war erhalten, als Gliederungen ionische Halbsäulen, Zahnschnittgesimse,
Triglyphenfriese und figürlicher Schmuck. In den Höfen standen Marmor-
tische
und Wasserbecken auf hohen Füßen, wie in Pompeji. Von Ge-
brauchsgegenständen
fanden sich Teile von Bettgestellen, Kandelaber und
Lampen aus Bronze, bronzenes und irdenes Geschirr, Sitzbadewannen und
Handmühlen aus Stein. Vom Zimmerschmucke sind zahlreiche Terra-
kottafiguren
erhalten: Eroten und Siegesgöttinnen, die an Faden aufgehängt,
Masken und Tierköpfe, die an der Wand befestigt waren, Genrefiguren,
die auf Gesimsen standen.

An der Ecke einer Treppengasse zum Athenatempel ist ein
schöner Brunnen angebracht (Pl. 8). Dann führt die Straße durch
einen Felseinschnitt an dem kleinen Fleisch- und Gemüsemarkt (r.;
30×16m) vorbei auf den großen Markt (Pl. 9; 128×95m), der im
Verhältnis zur Größe der Stadt besonders stattlich ist. Auf drei
Seiten umgeben ihn dorische Säulenhallen; hinter ihnen liegen
Kammern, die nur in der Mitte der S.-Seite fehlen. In der Mitte
dieses Fest- und Opferplatzes erhob sich wohl ein Altar; vor den
Hallen und an der im N. vorüberführenden Straße standen Ehren-
statuen
, deren Postamente vielfach zu runden oder eckigen Ruhe-
bänken
(Exedren) ausgestaltet sind.

Nördl. von der Straße erhob sich auf sieben Stufen eine zwei-
schiffige
Halle von 116m Länge mit einer Plattform, dahinter do-
rischen
Außen- und ionischen Innensäulen: die Heilige Halle
(Pl. 10), die wahrscheinlich von dem dankbaren Orophernes (S. 224)
gestiftet war; in ihr und in den hinter ihr gelegenen Räumen be-
wegte
sich das politische Leben. Die Innenseiten der Schmalwände
der Halle waren mit Ehreninschriften bedeckt, die intime Einblicke
in das politische Treiben des II. und I. vorchristlichen Jahrhun-
derts
gestatten und unter anderem berichten, daß in der Halle der
Stephanephoros, der höchste Beamte der Stadt, am Tage des Amts-
antritts
allen Einwohnern ein Mahl gab. Die besser erhaltene W.-
Wand
ist im Pergamon-Museum in Berlin wieder aufgebaut worden.
Hinter der Halle ist eine Flucht größerer Räume angelegt, die wahr-
scheinlich
Amtszimmer von Beamten waren, ferner im O. das Ek-
klesiasterion
und das Prytaneion.

Das Ekklesiasterion oder Buleuterion (Pl. 12), der Sitzungssaal
für die Volksversammlung und den Rat, gehört infolge seiner Lage
unter dem schützenden Abhang zu den besterhaltenen und zu den
interessantesten Gebäuden in Priene. Es ist um 200 v. Chr. errichtet
worden und ähnelt einem Theater: in der Mitte eines kleinen vier-
eckigen
Platzes steht ein mit Reliefs geschmückter Altar; auf drei
Seiten steigen Sitzstufen empor, die für 640 Personen Platz bieten
und auf Treppchen in den Ecken und von oben her erreichbar sind.
Nach S. sind sie durch schräge Wände begrenzt, und auf die Gänge
unterhalb an diesen Wänden führen von r. und l. Türen. Zwischen
diesen springt in der Mitte der S.-Seite eine etwa 5m breite Nische